#faktencheck – Die Gletscherschmelze
In unserem #faktencheck möchten wir euch bedrohte Tierarten, Lebensräume oder Gebiete vorstellen, die durch den Einfluss des Menschen zu verschwinden drohen. In diesem Beitrag: Die Gletscher.
„Wir leben in einer Welt aus fast nur Land, fast nur Wasser“ – Windell Curole
Fakten & Ursachen der Gletscherschmelze
Gletscher sind das Gedächtnis der Klimageschichte und gelten als das Fieberthermometer der Erde. Wenn man diese Thermometer liest, sieht man das unsere Welt krank ist, sehr Krank. Wo sich einst strahlend weiße Eisriesen bis in die Täler schoben, bedecken heute vielerorts nur noch Schutt und Geröll den Boden. In den Alpen haben die Gletscher seit 1850 etwa ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihrer Masse verloren.
Die Gletscher Patagoniens in Chile und Argentinien sind die am schnellsten schmelzenden Eismassen der Erde. Zwischen 1997 und 2004 verloren Sie jedes Jahr rund 42 Kubikkilometer Eis. Ihr Schmelzwasser trägt überproportional zur Erhöhung des Meeresspiegels weltweit bei.
Hauptursache für den Rückgang der Gletscher ist der Klimawandel. Innerhalb der letzten hundert Jahre ist die Temperatur um rund 1°C gestiegen, hört sich wenig an, ist aber viel. Schuld an dem Klimawandel wiederum ist der Treibhauseffekt. Hier unterscheidet man zwischen dem natürlichen und dem vom Menschen produzierten Treibhauseffekt. In der Erdatmosphäre sind Gase vorhanden, welche Wärme absorbieren und deshalb als Treibhausgase bezeichnet werden. Zu diesen gehören unter anderem Kohlendioxid und Fluorchlorkohlenwasserstoffe, diese werden durch Autos, Flugzeuge und Industrien verstärkt abgegeben, wodurch sich die Erde erwärmt.
Die Folgen der Gletscherschmelze
Unmittelbare Folge der Gletscherschmelze sind Überschwemmungen, verbunden mit Erdrutschen, Schlamm- und Gesteinslawinen. Langfristig droht Trinkwasserknappheit, denn drei Viertel aller Süßwasserreserven sind im Gletschereis gebunden. Das Schmelzwasser lässt außerdem den Meeresspiegel ansteigen. Inselstaaten wie Tuvalu und Küstenregionen wie Bangladesch drohen unterzugehen. Es ist abzusehen, dass die Kriege der Zukunft weniger um Öl und andere Rohstoffe geführt werden als um fruchtbare Erde und Wasser.
Bekämpfung der Gletscherschmelze
- Verstärkter Umweltschutz, der die durch Menschen verursachte Luftverschmutzung und Erderwärmung abzumildern oder gar zu stoppen versucht. Für die Himalaja-Region könnte das Schmelzen der Gletscher in einer Katastrophe enden. Mit dem Absickern des Schmelzwassers steigt der Wasserpegel der Gletscherseen an. Wenn unter dem Druck des Wassers die Ränder wegbrechen, überfluten Millionen Kubikmeter Wasser die Täler und Dörfer.
- Gletscher mit Hilfe von Folien in den Sommermonaten schützen. Beispiele für solche Schutzmaßnahmen sind die Zugspitze und der Schweizer Gurschengletscher, die von Mai bis September mit Vlies und Folie gegen Sonne und Wärme geschützt werden. Doch dies kann nur oberflächlich und bei wenigen kleineren Gletschern helfen.
- Gletschereis durch Kunstschnee schützen. Der Schnee hat dabei eine ähnliche Funktion: Er soll das Sonnenlicht reflektieren und den Gletscher vor dem Abtauen schützen. iel ist es, den Mini-Gletscher über den Sommer zu erhalten. Wenn das klappt, ist es vielleicht sogar möglich, die Gletscher auf lange Sicht nicht nur vor dem Schmelzen zu bewahren, sondern sogar wieder wachsen zu lassen.
- Förderung erneuerbarer Sonnen-, Wasser- und Windenergie. mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem damit eingesparten fossilen Brennstoff soll somit der durch die menschliche Wirtschaftsweise verursachte Kohlendioxidausstoß verringert werden.
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